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# Donnerstag, 10. Juli 2003
Es ist also wieder einmal so weit. Frau steht in einer Bar und dort drüben steht ein Mann, mit dem würde man durchaus das eine oder auch andere Wort wechseln. Rundherum wird alles ein bisschen weniger wichtig. Jemanden ins Auge zu fassen erfordert Konzentration und dabei sollte man dennoch wenig konzentriert aussehen. Fehlt also nur noch der Startschuss und die passende pick-up line zu finden ist nicht schwierig. Es ist eine Mission Impossible.

Wenn ein Mann eine Frau anspricht, ist er dabei entweder zu verkrampft oder aber so locker, dass man sofort weiss, dass er den selben Spruch heute schon mindestens fünfmal losgeworden ist und ihm ein weiterer Korb nichts ausmachen wird. Entweder ist seine Anmache extrem witzlos oder schlichtweg albern. Entweder spricht er uns optisch nicht an oder er bildet sich auf sein gutes Aussehen schon sehr viel ein. Entweder ist er zu arrogant oder viel zu nett. Und wenn das alles nicht zutrifft, hat er wahrscheinlich die falschen Schuhe an.

Wenn Frauen Männer ansprechen sind sie entweder zu schüchtern oder zu bitchy, entweder zu dumm oder aber zu verbissen schlau und das lässt auf einen Mangel an Spassbereitschaft schliessen. Oder aber, sie haben einfach die falschen Schuhe an.
Frauen wissen zu genau, was sie denken, wenn sie angequatscht werden und keiner meldet sich gern freiwillig, wenn es darum geht, die Arschkarte zu ziehen.

Da stehen wir also, versuchen gut auszusehen und mehr als alles andere, wollen wir nett wirken. Nett genug, um gefahrlos angesprochen werden zu können. Wir suchen ein bisschen Blickkontakt, lächeln vielleicht auch mal, lehnen uns zurück und tun so, als hätten wir von Girl Power noch nie etwas gehört. Anmachen ist Männerdomäne.
Und er steht da drüben, sieht immer wieder mal rüber und sie fragt sich "Warum kommt er nicht vorbei und sagt etwas? Einfach irgendwas." Er aber plaudert und blödelt mit seinen Freunden. Jetzt vielleicht ? Nein, er bestellt noch einen Drink für sich und seinen Freund.

Und wenn ein wenig Zeit vergangen ist, beschliesst Frau, dass er entweder schwul oder vergeben oder wahrscheinlich ohnehin dumm wie Brot ist, geht nach Hause und denkt über die letzte Folge von "Sex and the City" nach.

Lösung: Frauen erwarten sich nicht wirklich, den Mann ihrer Träume in einer solchen Situation kennen zu lernen. Ich weiss vielleicht nicht viel, aber eines ist schon mal sicher: die guten Männer sprechen einen nicht an. Vielleicht tut es ihm auf dem Heimweg schon leid. Vielleicht hätte er wirklich gern gewusst, ob die Frau da drüben so nett ist, wie sie aussieht. Aber ansprechen wird er sie dennoch nicht. Und leider macht genau das ihn zu einem guten Mann.
  Es ist also wieder einmal so weit. Eine neue Prinzessin, eine Auserwählte, eine Göttin präsentiert sich keine 3 Meter entfernt an der Bar. Ich habe bereits vorsichtig Blickkontakt aufgenommen. Vorsichtig? Tatsächlich starre ich seit geraumer Zeit wie ein Besessener in ihre Richtung, meine Umwelt ist nur noch ein sanftes Rauschen. Tausendmal passiert, noch immer nichts daraus gelernt.

Ich bin mir nicht sicher was in dieser Situation die Herrschaft über den männlichen Körper und Geist erlangt, ob es nun Hormone oder doch Triebe sind, jedenfalls sind wir für gewöhnlich schwache Gegner, die an ernsthafter Gegenwehr nicht oder nur selten interessiert sind. Es gibt ja da die verschiedensten Theorien was Männer suchen, von der Kopie der eigenen Mutter bis hin zu bestimmten Schablonen oder Schemata ist alles dabei. Der einzig gemeinsame Nenner: "äußerlich ansprechend". Auch wenn wir in Psychotalks gerne sagen "die inneren Werte zählen" sind wir hoffnungslos verdammt auf Äußerlichkeiten anzuspringen. Damn.

Wenn sich ein netter Hintern oder ein eindrucksvolles Dekoltée (in Männerkreisen gerne auch "schöne Augen" genannt) vor uns aufbauen, sind die inneren Werte scheißegal. Punkt. Auch wenn manche unserer Spezies gerne behaupten auf Augen (die anderen diesmal), Hände, Haare oder sonstiges Beiwerk zu achten, vollkommener Schwachsinn. Oder schonmal gehört, dass Augen zu den sekundären Geschlechtsmerkmalen gehören? Eben.

Da steht sie also nun, Miss Perfect. In mir läuten bereits die Sturmglocken, nach heilloser Entzückung hat sich nun schon Panik breit gemacht. Bekanntlich kommt nach dem ersten Feindkontakt das Manöver, und ein gutes Manöver ist kein leichtes Unterfangen. In den seltensten Fällen werden die halb lebendigen Saufgenossen hinzugezogen, der tatsächliche Schlachtplan wird jedoch meist im Stillen entwickelt. Der gute Kumpel spielt seine Qualitäten als Sekundant aus, schließlich ist das Zielobjekt nur in den wenigsten Fällen allein.

Es ist also beschlossene Sache, aus Worten werden Taten und somit wieder Worte. Nur welche? Schlimm genug, dass Männer idealerweise den ersten Schritt machen, besteht bei der Wahl des ersten Satzes furchtbarer Erwartungsdruck. Wie oft wurde von weiblicher Seite schon über schlechte Anmachsprüche hergezogen, wie oft hat man selbst schon sein blaues Wunder erlebt. Also, die Klassiker kurz im Kopf durchgegangen: Zigarrette? Nichtraucher. Drink? Hat sie schon. Schöne Augen? Schöner Hintern. Bist du öfter da? Mir doch egal. Lust zu tanzen? Keine so gute Idee, bei meinen Tanzkünsten.

Lösung: erst einmal noch ein Bier bestellen, dann wird sich das schon ergeben.


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Der Song zum Text

"Thomas und die Frauen"
Die Fantastischen Vier

soweit so gut ich bin frisch ausgeruht
und ich gehe in die disko weil man sowas gerne tut
sehe fraun die schaun und doch sich nichts getraun
und ich sag zu meinem freund 'komm wir gehen eine klaun'
wir gehen und stehen und lehnen an der bar
und sehen die fraun die sich drehn und es wird klar
so eine kriegn wir nicht und sone wolln wir nicht

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