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# Montag, 16. Februar 2004
Sie können in Rekordgeschwindigkeit Reifen wechseln, drei Mineralwasserkisten gleichzeit tragen und die Fussballweltmeister der letzten zwanzig Jahre auswendig aufsagen. Aber ein Geschenk für ihre Liebste auszusuchen bereitet ihnen Schwierigkeiten.

Dinge zu schenken, die man selbst gerne hätte, ist ein schöner Ansatz. Aber jetzt mal ganz ehrlich Jungs: wir brauchen kein 50-teiliges Werkzeugset. Ausser natürlich, die dreizehn verschiedenen Schraubendreher und anderen keiner Tätigkeit zuordenbaren Teile werden in einem schicken Chanel-Täschchen in zartrosa und blasshellblau geliefert.

Um der Angebeteten ein Geschenk zu machen, muss man auch nicht von Haus aus geschmackvoll sein, denn in diesem speziellen Fall lässt sich Geschmack auch kaufen. Es geht nicht darum uns unbedingt teure Geschenke zu machen. Wir sind keine materiell veranlagten Schlampen. Wir lassen uns nur gerne beweisen, wieviel wir euch wert sind.

Schenkt uns gerne euer Lieblingsbuch, aber legt bitte eine D&G Sonnenbrille dazu, damit wir auch im Sommer stilvoll lesen können. Ladet uns ins nobelste Restaurant der Stadt zum essen ein und dazu schenkt uns ein paar Manolo Blahniks, denn wir können da ja schlecht barfuss hingehen. Kauft uns eine eigene Fernbedienung für den Fernseher und lasst uns Sex and the City schauen, auch wenn im anderen Programm gerade Fussball gespielt wird.

Geschenke müssen nicht immer teuer sein. Oftmals ist, mehr als alles andere, die Art und Weise wie geschenkt wird das eigentliche Geschenk. An Valentinstag müssen es nicht zwölf Dutzend langstielige Rosen sein. Wir freuen uns auch über eine grosse Box mit zehn Kilo Schokolade, die uns ein Bote ins Büro bringt.

Ober über einen Freund, der uns am Jahrestag zu einem Picknick mit ein paar Burgern, Chicken-Nuggets, Pommes, Sour-Cream Dip und Cola aus dem Büro abholt und ein T-Shirt mit dem Aufdruck "My girlfriend is the coolest" trägt.

Teure Geschenke machen uns nicht verliebter in euch und ihr kriegt auch keine Bonuspunkte fürs später-nach-Hause-kommen-und-nicht-
anrufen gutgeschrieben. Teure Geschenke machen uns nicht demütig, denn wir wissen, dass wir sie uns verdient haben. Und ihr wisst das auch.
  My bloody valentine: Valentinstag. Und das ist für Frauen der Horror schlechthin, denn pünktlich zum 14. Februar werden immer all die kleinen Geschmacklosigkeiten ausgepackt, für die wir Männer uns so ungern und ungezwungen ins Zeug legen.

Aber was treibt uns eigentlich dazu, völlig selbstverständlich die TV-Karte für den PC, oder als romantische Alternative, den selbstgebastelten Bilderrahmen mit eingeklebtem Kleeblatt auf Elefantenhautpapier zu verschenken? Oder eben im allerallerallerworsesten Worst Case: T-Shirt, Tasse, Pyjama mit unserem Antlitz drauf.

Mit Geschmacklosigkeit hat das nichts zu tun.
Männer haben Geschmack. Das beweisen wir tagtäglich aufs Neue in unseren Berufen als Modemacher, Designer, Stylisten, Architekten, Autoren, Fahrzeugmechaniker oder Köche. Aber wieso dann diese Unsicherheit in Sachen "Passende Geschenke für die Liebste"?

Nun, zu allererst liegt es daran, daß wir einfach zu unsicher sind. Die zu Beschenkende ist und bleibt uns ein Rätsel. Schließlich tun wir uns in zwischengeschlechtlichen Kommunikationsfragen immer schwer. Und Frauen gibt's auch nicht mit Bedienungsanleitung. Woher sollen wir dann also bitte wissen, welche kleine Aufmerksamkeit der Liebsten Herz zum sprudeln bringt?


Und dann ist da noch die Sache mit der Wertschätzung an sich. Die TV-Karte für den PC ist in unseren Augen eben einfach praktischer als ein paar Sex And The City-Manolo-Blahniks, oder wie die Dinger da heißen. Wer braucht schon Schuhe? Fernsehen ist doch wichtiger. Und Fernsehen zu zweit sowieso. Das ist Romantik.

Letztendlich müsste man einen Kompromiss finden, der beiden Seiten gerecht wird. Frauen sollten ihre Ansprüche in Sachen Geschenkekreativität einfach mal ein wenig runterschrauben, und sich der Mühe bewusst werden die oft dahinter steckt.

Und wir Männer? Wir sollten uns einfach mal Fragen, ob das 16teilige Messerset der Firma Solingen oder die DVD-Box "Der Pate - Teil 1, 2 und 3" wirklich ein Garant dafür ist, das wir heute Nacht guten Sex haben werden. Alleine damit wären schon viele schlechte Geschenke aus der Welt geschafft.


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Der Song zum Text

I was thinking, got the feeling
The gift you gave is gonna last forever
I was thinking, got the feeling
The gift you gave is gonna last forever


INXS - The Gift.






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