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Wenn ich einen Tag lang ein Mann wäre, würde ich sehr früh aufstehen, um möglichst viel Zeit als Mann verbringen zu können. Und als erste Tat des Tages, würde ich wohl an mir hinunter sehen und mich freuen, dass schon jemand vor mir auf ist.Als nächstes gehe ich zur Toilette und pinkle im stehen.

Als nächstes duschen, Haare waschen, diese aber danach nur mit einem Handtuch abrubbeln und nicht fönen. Rasieren würde ich mich nicht, weil ich das an dem Tag nicht muss. Bei Männern sehen Stopeln gut aus. Und verwegen. Und lässig. Und sexy. Danach anziehen und all das dauert nur 10 Minuten und ich bin fertig und sehe gut aus.

Auf dem Weg zum Büro werden dann die Mädels auf der Strasse begutachtet, angegrinst, wohlwollend angenickt und mit dem Kerl der bei der Kreuzung neben mir auf das Startsignal wartet, wird ein "Hazerl" hingelegt, sobald das grüne Licht auch nur annähernd zu erkennen ist. Vor dem Büro parke ich dann mindestens zehnmal ein und aus, einfach nur, weil ich es kann. Danach werden die Reifen gewechselt, auch weil ich es kann und vielleicht tausche ich auch noch den Keilriemen (oder heisst das Kielreimen?) aus, weil ich weiss, wo der ist.

Irgendwann dann doch endlich wirklich im Büro angekommen, bestelle ich mit der Einleitung "geh Spatzl, sei ein Schatz und bring mir" einen Kaffee und freue mich, ihr diesen Gefallen getan zu haben. Sobald ich meinen Schreibtisch und auch mein Telefon erreicht habe, rufe ich meinen besten Freund an und berichte über die Intimitäten des gestrigen Abends. Die mögen eventuell erfunden sein, dafür umso aufregender.

Zu Mittag gehe ich einen Happen essen und flirte mit der Kellnerin.
Am Nachmittag bestreite ich einen Termin, in dem mich niemand unterbricht, alle meine Vorschläge ernst nehmen und überhaupt finden alle alles von mir gesagte grundsätzlich super.

Am Vorabend berufe ich eine Herrenrunde ein. Da wird dann über Männerthemen gesprochen, Fussball geschaut und Bier getrunken. Danach ab in die nächste Bar und auf dem Weg dorthin sollte es mir gelingen eine Schlägerei anzuzetteln. Um zu wissen, wie das ist, wenn man - zu Recht - voll eine in die Fresse kriegt. Später in der Bar wird alles angebaggert, was im sitzen pinkelt. Ich werde meinen Charme spielen lassen und irgendeine muss sich bereit erklären, mich nach Hause zu begleiten - denn wenn ich schon einen Tag lang Mann bin, muss ich wissen, wie das ist. Eindringen, statt eindringen lassen. Tatsächlich Leistung erbringen müssen und danach natürlich fragen: "Wie wars für dich ?"
  Einen Tag im Leben die Seiten wechseln. Frau sein. Voll und ganz, mit allem was dazugehört. Ein Wunsch der in der Männerwelt sicher nicht sehr weit verbreitet ist, aber gut. Ich denke an so einem Tag sollte man die wirklich guten Dinge raussuchen, obwohl die nicht so guten ebenso interessant wären.

Man sollte den Tag beginnen wie beinahe jede andere Frau: mit fröhlichem Gehopse durch die halbe Wohnung, ausgedehnter Morgenhygiene, der Suche nach wichtigen Dingen die immer über die gesamte Wohnfläche verstreut sind und (manchmal) dem Schminken. Ganz rituell und sehr konzentriert. Danach kommt wohl der beste Teil: Kleidung. Ich würde mit etwas sehr entspanntem in den Tag starten, etwas bequemes, mit Sportschuhen, aber dennoch ein enges Top, allein wegen der Wirkung.

Dann ab in die Arbeit, auf die Uni oder sonstwohin, Hauptsache es sind Menschen dort. An meinem ersten Tag als Frau will ich schliesslich gesehen werden. Also Kaffeetrinken in einem vollen Café, mit möglichst vielen schicken Schnöseln. Genießen wie sie mein hautenges Top ansehen und mit ihren kleinen Schweinchenblicken versuchen die Umrisse meiner Unterhose auszumachen. Ätsch: String.

Nachmittags mit dem Cabrio (natürlich offen) ins Bad, natürlich mit Bikini. Der wird dann publikumswirksam ausgezogen um die Bräune auch ja nahtlos werden zu lassen. Dabei die Blicke der Spiesser mit den Bierbäuchen beobachten und Abscheu zeigen. Nach ein oder zwei Stunden schwimmen den Strafzettel vom Cabrio in der Parkverbotszone abholen und damit zur Polizei. Dort zeigt der Bikini mit lässig umgebundenen Pareo seine Wirkung und das Strafmandat ist genauso Geschichte wie das Pflichtbewusstsein der Herren Beamten.

Nach diesen Strapazen ein bisschen am Balkon chillen und dann kommt der beste Teil: fertigmachen für den Abend. Knielanger, schwarzer, enger Rock mit seitlichem Schlitz. Enges, sehr raffiniertes Top, gute Schuhe. Vermutlich sehr spitz. Die Haare zusammengebunden (natürlich sind diese lang), das Gesicht an den richtigen Stellen betont. Dann ab in eine Bar und tanzen was das Zeug hält. Die plumpen Blicke der Jungs grinsend parieren und den süssesten mit nach Hause nehmen, für ein, zwei Stunden Spass. Den Auserwählten auf jeden Fall ohne Frühstück heim schicken.

Guter Tag. Noch etwas auf der Todo Liste: aufschreiben was Frauen denken (in jeder Situation), wie sie fühlen (in bestimmten Situationen) und genauer erkunden was sich wirklich gut anfühlt (in einer ganz bestimmten Situation). Anmerkung: Ich glaube ich würde ausserdem im Viertelstundentakt meine Brüste angreifen, einfach um zu sehen ob sie noch da sind.


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Der Song zum Text

"Wouldn't it be good"
Nik Kershaw

wouldn't it be good to be in your shoes
even if it was for just one day
and wouldn't it be good if we could wish ourselves away
wouldn't it be good to be on your side
the grass is always greener over there
wouldn't it be good if we cold live without a care

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Zorra meinte am 7. Aug, 08:49:
Heisst die Frage nicht:
Wie war ich? ;-) 
miss.understood antwortete am 7. Aug, 08:57:
jede antwort
abseits von "grenzgenial - best sex i ever had" impliziert ein "na das ist ja dann wohl deine eigene schuld" bei meiner fragestellung ; ) 
smarts meinte am 7. Aug, 08:57:
*schmunzel* 
Kratzbürste meinte am 7. Aug, 09:28:
Hm ...
... also ich weiß nicht. Im Großen und Ganzen eine Ansammlung von sämtlichen Klischees ... 
tom antwortete am 7. Aug, 09:48:
darum gehts ja, oder?
Das ganze ist ja nur unterhaltung..... 
miss.understood antwortete am 7. Aug, 09:58:
kratzbürste
feel free to do it your way...

... natürlich sind es klischees. aber sind nun mal die dinge, die ich tun würde, wenn ich einen tag lang ein mann wäre. besonders die schlägerei wäre mir wichtig. aber nicht, weil ich glaube, dass alle männer schläger sind - denn das ist so nicht. 
suna meinte am 7. Aug, 12:15:
ist komisch,
hab auch vor kurzem darüber nachgedacht und mich dabei ertappt, dass ich auch gerne ein paar sachen gerne machen würde, die mich selbst an männern oft unsagbar stören....
"geh Spatzl, sei ein Schatz und bring mir"

ot: vorzüglich geschrieben übrigens 
Sierra meinte am 8. Aug, 12:01:
beim frau sein
kommts ja fast hin. nur beim tanzen in der bar...am abend. den feschesten draufgaenger anlaecheln, antanzen, po wackeln, hin und her reiben - er hat mittlerweile trotz zweier ck bockengen shorts den circus roncali im lendenbereich - und dann laessig nach hause nachdem ich ihm einen kuss auf die wange gebe. wenn er fragt warum - "ich hab noch schokoeis zu hause".... 
miss.understood antwortete am 8. Aug, 12:51:
der freund einer freundin
fragte mich ob meiner spalte "was kennst du denn für männer ??" - jetzt lese ich hier deinen kommentar und denk mir "was kennt der denn für frauen ??" - na bitte, hier lernen wir ja doch so einiges ; ) 
suna meinte am 12. Aug, 15:15:
herr klitschko
hat zu diesem thema auch etwas zu sagen:

hier 
noelscheich meinte am 13. Aug, 21:01:
recherchiert für GenderTV ;-) 


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