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Man erkennt sie nicht an ihrem Alter, ihrer Herkunft oder ihrer Coolness. Wenn einem aber ein Mann entweder ganz offensiv oder auch unterschwellig in einem Nebensatz klarzumachen versucht, was für ein wirklich exzellenter Lover er ist, weiss man als Frau zumeist, was man zu erwarten hat.

Denn das sind genau die Kerle, die ihre Nerven vom Bett aus ganz weit wegwerfen, sobald wir Mädels zeigen, dass wir genau wissen, was wir wollen. Selbstbewusst soll sie sein, auf jeden Fall. Schmutzig soll sie sein, klar. Im Bett soll sie eine Schlampe sein, gar kein Zweifel. Der Boss aber, bleibt er. Hier wird nicht geritten, sondern er lässt reiten. Und während ihr Kopf in den Stand-by Modus überwechselt, schaltet sich sein Kopf ganz ungefragt dazu.

Anstatt einfach zu relaxen und zu geniessen, begehrt zu werden, scheint er einen ganzen Fragenkatalog durchzudenken. "Was, wenn ich zu früh komme?", "was, wenn mein Schwanz nicht so steif bleibt, wie mein Gehirn augenblicklich ist" und vielleicht auch "was, wenn sie etwas bestellt, das gar nicht auf der Karte steht?" Dabei sehen Frauen die ganze Angelegenheit weitaus relaxter.

Wir wissen, was uns Spass macht und haben einen betriebsbereiten Kerl vor, hinter, unter oder auch neben uns. Und eigentlich gehen wir davon aus, dass Männer ihren Spass daran haben, auch mal den Boss in Pause zu schicken und von den Frauen gevögelt zu werden. Wir denken, dass sie unser Begehren so zu schätzen wissen, wie wir ihres zu schätzen wissen. Warum also trifft man so selten auf Kerle, deren Ego gleichzeitig mit ihrem Penis bedient wird ?

Natürlich lassen wir uns gerne verwöhnen. Und wir haben auch selten etwas dagegen, von unserem Liebsten oder auch nur von Mr. Right-Now in den Wahnsinn getrieben zu werden. Wir bestehen aber nicht jedes einzelne Mal darauf, den best Sex ever zu haben. Sex ist wie Shopping. Es macht auch Spass, wenn man nichts kauft. Meine Herren, es ist doch bloss Sex.
  Irgendwann kommt der Moment, wo unsereins mit verklärten Augen im Bett liegt, und sich nicht mehr auf das Objekt seiner Begierde konzentrieren kann. Weil etwas fatales passiert ist: Sie, ausgerechnet sie, hat die Initiative ergriffen. Und unseren kleinen Macho in die Wüste geschickt.

Dabei verbringen wir doch - zumindest in Gedanken - die meiste Zeit des Tages damit, uns die dominante Frau schlechthin vorzustellen. Sie muß über uns herfallen, sie muß die Initiative ergreifen, sie muß uns ans vermeintliche, bei uns leider nur den Bruchteil einer Sekunde andauernde Epizentrum der Lust führen. Und wir wollen einfach nur dabei zusehen. Passiv geniessen. Und manchmal gehen sogar ganze Beziehungen zu Bruch, weil die Initiativleistung unseres Anhangs fehlt.

Aber wenn wir dann an so eine Frau geraten, dann ist es plötzlich vorbei mit den Illusionen. Vorstellungen und Wünsche platzen wie Kondome, wenn die Dame unseres Herzens die (Ver)Führung in die Hand nimmt. Wir werden zerfressen von Nervosität. Sind angespannt. Überfordert. Und manchmal, ja manchmal ziehen wir dann auch im wahrsten Sinne des Wortes den Schwanz ein.

Woran das liegen mag? Die Erklärung ist nur hypothetisch, aber Fakt ist: Wir haben ein Problem damit, unseren kleinen Macho an der Bettkannte abzulegen. Machtlos, wie der kafkasche Käfer auf dem Rücken zu liegen, und nicht interagieren zu dürfen. Das überfordert uns. Denn es gibt für Männer nichts Schlimmeres, als die Kontrolle über das zu verlieren, was uns schon von Geburt an in den häßlich-grauen Unterhosen von H&M begleitet.

Dabei wäre es so einfach, diese Blamage, die dem Weinen in der Öffentlichkeit durchaus ähnelt, zu umgehen: Beim nächsten mal der Geliebten gleich ins Ohr flüstern, daß sie dabei Sachen wie "Oh Mann, bist Du gut!" sagen soll. Spätestens dann erwacht unser kleiner Macho auch wieder zum Leben. Und wir haben die Kontrolle. Zumindest glauben wir das...


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Der Song zum Text

It’s a lot like life
This play between the sheets
With you on top and me underneath
Forget all about equality

Let’s play master and servant
Let’s play master and servant



Depeche Mode / Master And Servant



tom meinte am 4. Mär, 09:26:
solche männer solls geben,
hab schon davon gehört...
ich persönlich lass mich schon mal ganz gerne verwöhnen, ohne sagen zu müssen wos lang geht... 
miss.understood antwortete am 4. Mär, 09:45:
das hat mir
bisher noch jeder im vorfeld erzählt... ; ) 
tom antwortete am 4. Mär, 09:50:
jaja,
bins eh schon gewohnt, daß ich nicht ernst genommen werde....
weil ich halt anders bin... 
miss.understood antwortete am 4. Mär, 09:52:
aber geh,
nicht gleich die flinte ins korn werfen.

anders inwiefern ? 
tom antwortete am 4. Mär, 09:56:
tu ich nicht
es gibt sehr wohl leute die mich verstehen... 
miss.understood antwortete am 4. Mär, 09:57:
gut,
dann nehm ich dich auch nicht mehr auf die schaufel : ) 
walküre meinte am 4. Mär, 09:53:
ein mensch mit ausgeprägtem selbstwertgefühl - nicht zu verwechseln mit gespieltem selbstbewußtsein - hat weder mit geben noch mit nehmen probleme ...
loslassen und sich fallenlassen scheint allerdings für relativ viele menschen schwierig zu sein, weil introjektionen und klischees still und leise unter der oberfläche arbeiten, um in den unpassendsten momenten aufzutauchen. zum vorschein kommen dann lustkiller à la "wie sehe ich wohl in dieser oder jener stellung aus ?" oder "hält er mich für eine schlampe, wenn ich meine leidenschaft auslebe ?" ...

edit: ein mensch kann in jenen augenblicken, in denen er vor lust und leidenschaft vergeht, niemals unästhetisch wirken, weil in dieser dimension äußerlichkeiten keine bedeutung mehr haben ... 
tom antwortete am 4. Mär, 09:57:
sehr schön
auf den punkt gebracht :-) 
miss.understood antwortete am 4. Mär, 10:01:
stimmt.
ich habe für mich selbst inzwischen beschlossen: je selbstsicherer und relaxter ein mensch im alltag ist, so entspannt ist er auch im bett. 
tom antwortete am 4. Mär, 10:15:
ja,
das kommt hin *g* 
kaputt antwortete am 5. Mär, 03:06:
es lebe
die vorurteilsfreie welt der möchtegern-machos und ich-bin-keine-lesbe-weibern...

Muß man denn immer so sehr heftig die Allgemeinheit in den Vordergrund heben? 
miss.understood antwortete am 5. Mär, 06:36:
nöö,
wir müssen nicht. aber wir können. 
shhhh antwortete am 5. Mär, 09:22:
Herr oder Frau kaputt,
ja wie hättenses denn gerne? Mit Vorurteilen? Sie denken doch gerade selber in Schubladen, oder hab ich mich da verlesen? 
arctica meinte am 4. Mär, 10:24:
Ich bin der Meinung
dass der gesamte Akt ein Geben und Nehmen sein sollte.
Also man sollte schon so offen sein nicht nur zu genießen, sondern auch den Partner zu verwöhnen.
Wenn immer nur einer macht dann wird das ja irgendwann langweilig.

Ich kenn das aber mittlerweile von zweierlei Seiten. Ich hatte mal einen Freund, der wollte, dass immer ich die Initiative ergreife und immer durfte ich alles machen, dabei finde ich es schön auch mal ab und zu nur an mich selbst denken zu könne und zu genießen.

Und irgendwann mal lernte ich einen Menschen kennen, der mir zeigte wie gut man sich die Waage halten kann im Geben und Nehmen.
Es heißt ja nicht, dass immer beide vollkommen befreidigt aus dem Bett kriechen müssen, aber es muss beiden spaß gemacht haben und beide müssen mit der Gesamtsituation zufrieden sein. 
Kratzbürste antwortete am 5. Mär, 09:10:
Das sag'...
... ich auch immer. Aber viele Männer sehen das wohl anders, wenn man ihnen sagt, daß es wunderschön war, auch wenn es nicht ganz gereicht hat. Manchmal habe ich das Gefühl, das liegt nicht unbedingt daran, daß sie ihre Partnerin gerne auch befriedigt hätten, sondern daß sie Fehler bei sich selbst suchen.
Zur Initiative: es ist schön vom Partner verwöhnt zu werden und sich einfach fallen lassen zu können. Aber genauso schön ist es auch einmal selbst zu verwöhnen ohne zu nehmen. Wenn es sich allerdings immer nur einseitig abspielt ist es auch nicht das Wahre. Es sollte sich schon die Waage halten - das Geben und Nehmen. 
VanityFair meinte am 5. Apr, 11:18:
Black&White
...Depeche Mode...Master and Servant...not bad...der witz an der sache ist aber doch, das spiel zu beherrschen...the play between the sheets...das subtile spiel...nicht das plakative...insoferne ist die fragestellung irrelevant....all die, die sich in einer dauerhaften rolle als master oder servant verhaftet sehen verstehen den inhalt des spiels nicht... 
flubber meinte am 21. Apr, 21:59:
Es ist blos Sex.
Meine Herren... warum erfrischt mich der Sex blos so? Blos so. *g* Sex ist wie Ottakringer, wenn's 16 Mal is - is auch okay, dabei sein muss man aber ned immer... :) 


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