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# Donnerstag, 16. Oktober 2003
Die sexuelle Revolution hat längst statt gefunden und nicht jede Frau, die beim ersten Date mit dem Kerl ins Bett geht ist eine Schlampe. Oder doch ?

Man macht sich viele Gedanken zum Outfit, der Art wie man die Haare trägt, wieviel Make-up das Gesicht verträgt ohne aufgemalt auszusehen und da wird auch die sexy Unterwäsche hervor gekramt. Vor allem für den Fall, dass es wirklich gut läuft und der gedatete Mann diese deshalb gar nicht zu Gesicht bekommt.

Das erste Date dient in erster Linie dazu, den Mann auf der richtigen Liste einzutragen. So einige kommen auf die Never-ever-Liste. Das sind die Dates, die wir mit seltsamen Begründungen abrupt, oft ziemlich hektisch, abbrechen und in der Zukunft immer wieder betonen, dass es sich bei dem Treffen never ever um ein Date gehandelt hätte.

Andere kommen auf die Kann-nicht-schaden-Liste. Ein ganz nettes Gespräch und merkt schnell, dass der Mann einem ziemlich kalt lässt. Aber den Abend mit Sex ausklingen zu lassen kann nicht schaden.

Viel zu wenige kommen auf die Den-möchte-ich-bald-wieder-sehen-Liste. Ein wirklich gutes Gespräch, ein wirklich netter Kerl, ein wirklich guter Abend und wir denken an Sex. Daran ihm die Haare zu zerstrubbeln, daran wie es wäre, ihn zu fühlen und zu schmecken und zu spüren.... beim nächsten Date. Oder auch dem danach.

Man trifft aber auch immer wieder mal Männer, die man bereits kennt. Von der Arbeit, von Freunden oder von wo oder wem auch immer. Unsere Interesse hat er also längst entfacht, sonst hätten wir uns auf das Date nicht eingelassen. An Sex mit ihm haben wir auch schon gedacht, sonst hätten wir uns erst Recht nicht auf das Date eingelassen. Viel schwieriger als unser Interesse zu entfachen ist es aber, unser Interesse auch zu behalten. Wären wir nur auf Sex mit ihm ausgewesen, hätten wir das bei der Arbeit erledigt, bei Freunden oder wo und wann auch immer.

Vielleicht haben wir das Alter, in dem man jede anfängliche Begeisterung mit der grossen Liebe verwechelst, auch hinter uns ge-lassen. Wir haben viel gesehen und viel gehört und wenn wir etwas gelernt haben, dann wohl die Tatsache zu akzeptieren, dass die wirklich guten Männer rar sind. Nach und nach haben wir im Laufe der Zeit unser Anforderungsprofil vervollständigt und wollen beim ersten Date sehen, wie viele Übereinstimmungen wir ausmachen können.

Natürlich wollen wir, dass Sex beim ersten Date passiert. Wir wollen sexy Vibrations spüren und sehen und vor allem wollen wir, dass unser Gegenüber an Sex denkt. Nicht an kuschelige Abende vor dem Fernseher und nicht an Sonnenuntergänge auf der Alm, sondern an Sex. Sex mit uns. Sex auf Stühlen und Kühlschränken, in vibrierenden Wasserbetten und auf Bau-gerüsten mitten in der Nacht. Und er soll sehen, dass wir mehr sind als nur sexy.

Die Bereitschaft zum Sex beim ersten Date verhält sich proportional zu unserem Interesse. Je besser der Kerl, desto geringer die Chance auf Sex beim ersten Date.
  Das erste Date. Mit der neuen. Der vermeintlichen Traumfrau. Das erste Date wirkt im Vorfeld wie ein Hormon-Power-Riegel. Motivationsschub deluxe:

Zähne werden dreifach geputzt, die ranzige Gesichtsmaske wird nach 200 Jahren dateloser Zeit noch mal aus dem Alibert-Schrank gekramt, und wir brauchen plötzlich 3 Stunden (statt der sonst üblichen 2 Minuten) für die Auswahl unserer Kleidung. Und das eigentlich nur aus einem ganz profanen Grund: SEX!

Denn uns Jungs ist ziemlich egal, ob erstes oder 387. Date: Wir denken so oder so nur an Sex. Deshalb ist es auch irrelevant, darüber nachzudenken, ob Sex beim ersten Date genehm ist oder nicht. Ich bin sogar so anmaßend zu behaupten, daß wir Jungs schon vor dem ersten Flirt an Sex denken; daß das unser zentraler Motivator für's Daten ist: SEX!

Stellt sich dann aber die Knigge-Frage: Sex beim ersten Date - Darf man das, oder landet man etwa im 7. Kreis der Das-schickt-sich-aber-garnicht-Sie-Flegel-Hölle, wenn man auch nur daran denkt? Beim ersten Date, an: SEX!

"Blingt Ungluck!!!" sagt uns der Glückskekseverkäufer in unserer kleinen Chinaimbißbude, die sich Seele nennt. "Du Schwein!" sagt der Meßdiener rechts neben uns. "Ist doch genau das, was Du von der Alten willst, Junge!", sagt ein als Louis Cypher getarnter Robert De Niro-Verschnitt links neben uns. Und wir selbst? Wir sagen einfach nur: SEX!

Dann beginnt das Date. Vielleicht beim Italiener um die Ecke. Vielleicht auch gediegener. Beispielsweise in unserer gutbürgerlichen Stammkneipe nebenan. Und alles läuft anders als vorgestellt. Und während wir da so sitzen, und den Alleinunterhalter spielen, respektive die ganze Zeit darauf bedacht sind, interessiert zuzuhören (auch wenn uns ihr '...und dann sagte die Freundin von dem und dem das und das..."-Quatsch überhaupt nicht interessiert!), meißelt der Neandertaler in unserem Hinterkopf große Buchstaben in die Kleinhirnwand: "Was ist jetzt nun mit: SEX?!?"

Wir sitzen also da, hören ihr zu, und haben die ganze Zeit eine omnipräsente Erektion. Im Kopf. Deshalb vergeht die Zeit wie im Fluge. Ist wie beim richtigen Sex. Und ehe wir uns versehen, stehen wir vor irgendeiner Tür. Taxitür, Autotür, Haustür, egal. Und bekommen einen kleinen Kuss auf die Wange. Zum Abschied. Und eine Aufforderung, das Date unbedingt zu wiederholen. Denn es war ja "soooo nett!". Also heute dann wohl wieder nichts mit: SEX!

Wenn's die Richtige war, dann beim nächsten oder übernächsten Mal, sicherlich. Aber so oder so hat unsereins mal wieder eine ganz klare Feststellung gemacht: Die Frage, ob man beim ersten Date Sex haben soll oder nicht ist völlig absurd, verkopft, verkrampft. Denn es gibt eine Sache, die beim ersten "richtigen" Date (höchstwahrscheinlich Aufgrund unserer omnipräsenten Erektion. Im Kopf.) sowieso nie passieren wird: SEX!

Merke auf, junger Mann: Was man krampfhaft haben will, bekommt man eh nicht! Sonst hätte ich ja auch als 18jähriger Linda Evangelista gedatet. Wegen: SEX!


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Der Song zum Text

Give me a kiss to build a dream on,
And my imagination will thrive upon that kiss.
Sweetheart, I ask no more than this:
A kiss to build a dream on.
Give me a kiss before you leave me,
And my imagination will feed my hungry heart.
Leave me one thing before we part,
A kiss to build a dream on.

Louis Armstrong / A kiss to build a dream on






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